Maus und Katze im europäischen Vergleich

Maus                                     Katze

Mouse                                   Cat

Topo                                      Gatto

Souris                                    Chat

Ratón                                     Gato

Ποντίκι                                 Γάτα

Mus                                       Kat

Ġurdien                                Cat

Muis                                      Kat

Pele                                        kat

Mus                                       Katt

Myška                                   Cat

Egér                                      Macska

Mouse                                  Pisică

мышь                                  Кот

Fare                                      Kedi

05.03.2021

Mein guter Freund Wenzel Dashington III. ist aus einem zweijährigen Koma erwacht. Es war an mir, ihm die aktuelle Situation zu erklären. Erst wollte er es überhaupt nicht glauben. Dann meinte er, das wäre ja verrückt und scary wie in einem Wolfgang-Petersen-Film. Ich hab ihm gesagt, es sei vielmehr wie in einem Tarkowski-Film: total unverständlich und viel zu lang.

Schon wieder Ärger mit Amanda Gorman… Ich wollte der jungen Kollegin was Gutes tun und hatte sie zur Übersetzung meines Gedichtbandes ‚Das Schnalzen der Peitsche‘ vom Westfälischen ins Amerikanische vorgesehen. Also, ich geb’s zu, mehr als das. Ich hatte es ihr über Skype sogar versprochen. Die liebe Seele hatte sich sogar schon ein Pons-Wörterbuch und einen Thesaurus (gebraucht) bei amazon.com gekauft, wie sie meinte. Leider musste ich ihr aufgrund von Aktivisten, die mir hier die Hölle heißgemacht haben, wieder absagen. Konsensus ist, dass nur ein waschechter Westfale auch die Lyrik eines Westfalen übersetzen darf. Alles andere wäre kulturelle Anmaßung (Anpassung?). Jetzt sucht der Verlag jemand geeignetes in Muenster, TX. Das war vielleicht ein beschissenes Gespräch heute Morgen. Amanda war echt angepisst. Besonders hatte sie sich auf die Übersetzung meiner Mahn-Ballade ‚Don’t go fightin‘, Joe Biden‘ gefreut. Ich hatte nicht das Herz, ihr zu sagen, dass das Gedicht eh schon auf Englisch ist.

Kaum war das geklärt, der nächste Klopper. Tilll Schweiger, der die Corona-Krise in seinem Apartment in der ehemaligen Wolfsschanze aussitzt, ist ja dummerweise im Besitz der Rechte an meinem Annette-Stoff. Erst sollte es eine Netflix-Serie werden, dann ein Musical und jetzt ist Tilll auf den Klops gekommen, daraus ein Ego-Shooter-Spiel zu machen, entweder für Xbox oder PlayStation. Arbeitstitel: ‚Das Gemetzel im Moor. Fünf Jamben für ein Halleluja‘. Ich hab Tilll abgewürgt und meinte, ich müsste mit der Katze Gassi. Er weiß ja nicht, dass die Katze seit ein paar Wochen in D.C. im Knast sitzt, wegen Sturm auf das Capitol. Seufz. Ich muss unbedingt meine Agentin bitten, die Rechte an Annette wieder zurückzukaufen.

16.12.2020

Seit Tagen bekomme ich unzählige Zuschriften von erbosten LeserInnen, die sich darüber beschweren und empören, dass ich über den ‚Delaware Sling‘, eine in Amerika sehr umstrittene Sex-Praktik, geschrieben hätte. Hier liegt eine Verwechslung vor. Die von einigen Frauen praktizierte Sex-Technik, die Männer schier in den Wahnsinn treibt und zu hilflosen Kopulationsmaschinen degradiert, heißt ‚Delaware Grip‘ und hat nichts mit dem Drink zu tun. Schon vor dem Eintreffen der ersten europäischen Siedler (heute würden wir Arschlöcher sagen) war das Volk der Susquehanna unter den anderen indigen Stämmen als Sex-besessen verrufen. Man sagte ihnen sogar nach, dass sie bei einer besonders widerwärtigen Praxis Igel als Masturbationshilfe benutzen würden (NB Dies wird auch den Ost-Westfalen nachgesagt, aber im Gegensatz zu den Ost-Westfalen, sind die Susquehanna immun gegen die Igelgrippe, leiden jedoch sehr schnell an Frostbeulen). Kurz nach Eintritt der Geschlechtsreife isolierten sich die weiblichen Mitglieder des Stammes in eigenen, schallundurchlässigen Hütten und wurden bis zu drei Jahre lang von älteren Frauen in die Technik des Ououououououaa eingewiesen. Erst wenn sie diese perfekt beherrschten, durften sie heiraten. Ich will jetzt nicht näher auf das Ououououououaa eingehen – für den Laien ist die Ausübung zudem sehr gefährlich – und möchte nur lediglich darauf hinweisen, dass Ououououououaa auch dem Partner oder Rezipient (der männlich oder weiblich oder dinglich sein kann) einiges abverlangt. Nach einer besonders intensiven Erfahrung war ich für drei Wochen zur Reha in Bad Driburg, aber das ist eine andere Geschichte. Seinen heute gängigen Namen bekam diese Sex-Praktik im 16. Jahrhundert, als Thomas West, 3. Baron De La Warr (der spätere Gouverneur Virginias), in einer der Initiationshütten in den Appalachen verschwand und erst vier Wochen anämisch wieder auftauchte. Weitere historische Opfer des ‚Delaware Grip‘ sind der schwedische Entdecker Kalmar Nyckel und Madonna.

Wenn ich Pech habe, kommt die Katze bald wieder. Das für lange Zeit letzte Lebenszeichen war ja ein Facebook-Post aus Malibu, die Katze arbeitete mit Flo von Donnersbalcken an einem Biopic über Fips Asmussen. Jetzt ist die Kacke aber richtig am Dampfen, denn die Katze hat sich mit den SJWs (social justice warriors) in Californien mächtig angelegt. Erst gab es Beef mit Henckel von Donnersbalcken, weil der darauf bestand, dass Whoppi Goldberg die Hauptrolle, also Fips Asmussen, spielen soll. Die Katze wollte stattdessen ihrem Spezi Tilll Schweiger die Rolle zuschanzen. Daraufhin hat Flo die Katze in Malibu so richtig unmöglich gemacht und als Rassistin hingestellt. (Ich tue es nicht gerne, aber insgeheim muss ich Von Donnersbalcken recht geben… Whoppi Goldberg wäre perfekt als Fips Asmussen und Tilll Schweiger kennt in den USA kein Schwein.) Anyway, das war nur der Anfang. Mit dem Buch lief es dann natürlich nicht mehr so gut, obwohl die beiden eigentlich schon mitten im zweiten Akt waren, sie kommunizierten jetzt nur noch per WhatsApp und Tontauben. Komplett verschissen mit der Schicki-Micki-Gesellschaft in Hollywood hat es sich die Katze allerdings, weil sie sturzbesoffen (zwei Dutzend Delaware Slings!) bei der Premiere vom Kater-Murr-Musical (Mamma Miaua) rumkrakeelte, nur eine männliche, europäische Kurzhaarkatze könne den Kater Murr geben und die Besetzung mit einer Siamesin sei eine Farce. Daraufhin verbrachte die Katze die Nacht in der Ausnüchterungszelle und ist nun im Biz cattus non grata. Wie gesagt, wenn ich Pech hab, steht sie vor Weihnachten noch hier auf der Matte, aber erst mal ist sie bei Johnny Depp untergekommen. Die beiden lecken sich gegenseitig die Wunden, und ich hab gehört, er hat bei Sotheby’s für $ 13.000 Dollar eine Flasche siebzig Jahre alten Lebertran erstanden. Prost.

Delaware Sling

In den letzten Wochen gab es unglaublich viele Bitten um Auskunft über das Rezept für den ‚Delaware Sling‘, mit dem ich ausgiebig den Kantersieg von Joe Biden (siehe Tagebucheintrag vom 5. November 20) begossen habe. Leider pressierten zahlreiche andere Themen (Igelgrippe, Igelgulasch, Bielefeld), und so hatte ich keine Zeit, der Anfrage nachzukommen. Jetzt aber, wo die Geschicke mit dem Super-Lockdown (Codename ‚Knochenbrecher‘) wieder in etwas ruhigere Fahrwasser kommen, habe ich die Muße, Euch das Rezept für diesen Top-Drink, das Lieblingsgetränk von Joe und Hunter Biden, mit dem sie quasi jeden Tag beginnen, vorzustellen. Am besten macht man gleich einen ganzen Pitcher voll, dann muss man nicht so oft aufstehen und kann schön weiter WDR bingen oder an seiner Steuererklärung rummachen.

DELAWARE SLINGS

für 5 Personen (oder 2 Politiker)

Man nehme:

300 ml Hustensaft (z.B. von BronCleer ‚Codeine plus‘)

200 ml Lebertran

500 ml Jägermeister

1/8 Pampelmuse

Alle Zutaten in einen Plastikzuber geben, umrühren, in zwei Bierkrüge umfüllen, mit Stars und Stripes garnieren, Strohhalm rein, fertig.

Am besten knallen die Delaware Slings bei Zimmertemperatur. Man kann sie aber auch mit Eis trinken oder, was ziemlich geil ist, im Winter als heißen Punch, dann würde ich aber die Pampelmuse durch Cedernfrucht ersetzen.

Die Katze war ja ein großer Freund von Delaware Slings und hat sie oft noch mit Thunfischlake versetzt, das beißt sich aber ein bisschen mit dem Lebertran und ist nicht jedermanns Geschmack. Ich habe leider schon länger nichts mehr von der Katze gehört. Das letzte Lebenszeichen von ihr war ein Facebook-Post aus Malibu. Offensichtlich hat sie sich da mit Florian Henckel von Donnersbalcken getroffen und angefangen, mit ihm an einem Film-Treatment über das Leben von Fips Asmussen zu arbeiten. Fips Asmussen ist beider großer Held. Ich hoffe für die Katze, nicht zu sehr für Flo, den ich nicht so ausstehen kann, dass sie das Ding an HBO verkaufen können. Sonst muss wieder der WDR ran.

20.11.2020

Normalerweise meldet sich Angela Merkel ja immer nur Sonntags bei mir, wenn wir uns gegenseitig unsere Lieblingslieder vorspielen und über Gott und die Welt tratschen, als also heute Mittag WhatsApp klingelt – der Chat ‚A the K‘ – ist mir gleich klar, dass irgendwo die Scheiße gehörig am Dampfen ist. Coram publico ist Angela ja ein Beispiel an Zurückhaltung und Höflichkeit, ganz privat gehen ihr öfter mal die verbalen Gäule durch und sie schimpft wie ein kalymniotischer Schwammtaucher zu Ostern. Und so ist das erste, was ich höre ein brünstiges Stöhnen und der Ausruf „Warum muss eigentlich immer ich mich mit dieser Pralinenschachtel voll notorischer Flachpfeifen und profilgeiler Arschgeigen rumärgern?“ Ich rate ihr erstmal durchzuatmen, an ihren Blutdruck zu denken, und frage dann, was denn nu schon wieder los ist. „Wieler ist los, der alte Pferdeschinder!“ krächzt die Kanzlerin. Dann gibt’s ein kleines Glucksen, offensichtlich gießt sie sich einen doppelten Küstennebel hinter die Binde, den sie gerne aus Bautzener Senfgläsern schlürft, zur Not aber auch kippt wie ein kalymniotischer Schwammtaucher seinen Ouzo. Stellt sich raus, dass Lothar Wieler, Präsident des RKI, der sich schon seit einiger Zeit komisch benimmt („stiert immer so ausdruckslos vor sich, stammelt wirres Zeug und fragt alle nach der Farbe ihrer Schamhaare“), anscheinend jetzt zweifelsfrei die Igelgrippe hat. Weil er eine illegale Igel-Obduktion durchgeführt hat, der Penner. Angela ist echt außer sich vor Wut. Es ist selbstverständlich strengstens verboten, zur Zeit der Pandemie Autopsien an Igeln durchzuführen, aber ‚der Wieler‘ konnte es nicht lassen und hat es dann versäumt, sich nach Berührung der Sex-Drüsen die Hände zu waschen. Seine Frau hat er nämlich danach auch noch angesteckt. Und während der letzten Krisensitzung im Kanzleramt versucht, Christian Drosten zu bespringen. Jetzt ist guter Rat teuer. Als kommissarischen Leiter des RKI hat Angela Campino von den ‚Toten Hosen‘ im Blick. Schlimmer wird’s nimmer, meint sie. Dann gluckst es wieder. Ich verkneife mir zu sagen „I told you so…„. Vom Wieler habe ich nämlich nix mehr gehalten, seitdem er der Katze, anstatt sie zu kastrieren, zwei zusätzliche Brustwarzen anoperiert hat.

Wegen des krassen Lockdowns (Codename ‚Wackelpudding‘) ist mein Annette-von-Droste-Hülshoff-Musical (Arbeitstitel ‚Der Knabe mit dem rieselnden Rohr‘) jetzt vollständig auf Eis gelegt. Tilll Schweiger, der eigentlich Regie führen sollte, will nun stattdessen das Leben von Christian Drosten verfilmen (Arbeitstitel ‚Der Pimpf mit dem Impf‘ – den Titel könnte er noch mal überdenken!), mit sich selbst in der Hauptrolle. Bill Gates wird gespielt von Matthias Schweighöfer. Ich hab an solchen zeitgeistigen und politisch brisanten Projekten kein Interesse und werde wohl meine zweite Leidenschaft verfolgen und einen Kult-Tanz (sog. dance craze) erfinden. Siehe Lambada, siehe Las Ketchup, siehe Ententanz, man kann damit eine Menge Geld verdienen. Mein Kult-Tanz soll den gegenwärtigen Umständen entsprechend vollkommen alleine und besoffen getanzt werden können, im dazugehörigen Lied wird es höchstwahrscheinlich um das zweite Vatikanische Konzil und um Weinbergschnecken gehen. Die Tanz-Moves selbst will ich irgendwo zwischen Watusi und Boogaloo ansiedeln.

Die Igelgrippe ist außer Kontrolle geraten! Von Ost-Westfalen kommend, breitet sie sich ungehemmt aus, auch wenn dies von den meisten Mainstream-Medien (Danke Corona!) totgeschwiegen wird. Prognosen von Top-Erinaceidaelogen warnen: wenn wir bis Weihnachten nicht jeglichen Geschlechtsverkehr einstellen (inkl. Füßeln) wird die Zahl der Infektionen in Deutschland auf über 53 Milliarden ansteigen. Und wer kümmert sich dann um den Regenwald?

14.11.2020

Ich will ja nicht andauernd auf Siggi ‚Schweinepest‘ Gabriel rumhacken, schließlich verdient er als kleines Würstchen bei der Eurasia Group wenig genug, für seine kümmerlichen Versuche, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Deswegen fragen ich mich heute lieber, ist es bei Olaf Scholz Naturblödheit, oder welcher think tank bezahlt ihn dafür, seinen Gastkommentar in der vorletzten Bild am Sonntag dafür zu nutzen, um festzustellen, dass Latte Macchiato lecker schmeckt? Eine atemlose Nation dankt für diesen Akt der Aufklärung. Jetzt bringt der Lockdown (Codename Wackelpudding) doch noch Freude. Die gesamte SPD-Mischpoke laboriert offenkundig an Hirnerweichung, sicherlich eine Spätfolge der Durchseuchung mit Igelgrippe. Als erster hat sich vermutlich Kai Lauterbach angesteckt (oder angestachelt?), als er mal wieder heimlich nachts in die Büsche pisste. Dann bumste der Virus durchs ganze Rudel.

Es ist schrecklich, wie schnell man in eine bestimmte politische Ecke gestellt wird, nur weil man die herrschende Meinung der MS-Medien nicht teilt. Da wird man als Leugner, Verharmloser und Idiot diffamiert. Man wird der Rechte der Gedankenfreiheit und der Redefreiheit beraubt, verliert Jobs und Aufträge, schon gebuchte Auftritte. Ist das noch Demokratie? Ist das die Freiheit in einer pluralistischen Gesellschaft? Ich möchte ein und für allemal betonen, ich leugne NICHT, dass es einen Flughafen BER gibt. Ich bezweifele nur, dass dort auch Flüge stattfinden. Ich traue nicht den Meldungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dass am BER Passagiere abgefertigt und Gepäck transportiert wird. So bin ich auf alternative Medien angewiesen, die sehr plausibel berichten, wie Top-Veganer Attila Hildmann und Schlager-Ikone ‚der Wendler‘ neulich 18 Stunden in der Sicherheitskontrolle des BER verbringen mussten, bevor ihre Aluminium-Bommel gefunden wurden. Den angeblich pünktlich abgehenden Flug nach Belarus hatten sie dann natürlich „verpasst“. Wann gibt es einen Brennpunkt dazu? Läuft auf den Rechnern im Duty-Free nicht Windows 10? Ich bin ein BER-Bezweifler, kein BER-Leugner! So viel Dissens muss eine Demokratie aushalten.

Postkarte von der Katze aus Washington, DC. Mit anderen Trumpisten hält sie eine Mahnwache vor dem Weißen Haus. Angeblich wollen die Demokraten ihr das Recht absprechen, Krallen zu tragen, falls sie im Januar die Macht übernehmen. Ihr und Sarah Palin.

07.11.2020

Überall in den Straßen wird getanzt und gesungen, weil Trump die Wahl verloren hat. Hier in unserer Allee bilden junge Väter einen a capella Chor und singen ‚A Biden with me‘. Mich indes ruft ein Freund aus der Atlantik-Brücke an (wir sind beide in der geheimen Untersektion der Siggi ‚Schweinepest‘ Gabriel Verächter) und äußert seine tiefen Sorgen über den Wahlausgang. Der Sieg des Demokraten brächte ungeahnte Gefahren und Verwerfungen. Bevölkerungs-Experten warnen vor den Biden-Babies. In 9 Monaten wird es voraussichtlich zu großen Engpässen auf Entbindungsstationen und in Kreißsälen kommen. Um das zu verhindern sei social distancing jetzt besonders wichtig, raten die Top-Gynäkologen der WHO. Das Phänomen bedroht wohl vornehmlich lower upper middle-class Familien, die sich eigentlich keinen Nachwuchs leisten können, weil sie noch aufs College gehen oder bei Mama und Papa wohnen. Ich bin nur froh, dass ich nun keinen Single-Malt mehr ausschenken muss, um der stagnierenden deutschen Geburtenrate auf die Sprünge zu helfen. Der Hauspegel sank schon bedenklich hinab zur 5-Liter-Marke. Aber die Freude über Dynamite Joes Kantersieg ließ selbst bei münsters gender-kritischen Studierenden kurzzeitig jegliche Bedenken um die politische Korrektheit einer Erektion dahinschmelzen.

Auch ich bin ein Opfer des trumpschen Wahlverlusts. Denn nach einem dreiviertel Jahr teilweise sehr heftig geführter Debatten hat mich die Katze nun endgültig voller Abscheu über meine politische Haltung verlassen. Vorher hat sie noch jähzornig, jeder Zoll an ihr ein sore loser, in alle Ecken des Wohnzimmers gepisst. Solch schreckliches und undemokratisches Verhalten war ich vorher eigentlich nur von Kai Lauterbach gewöhnt. Es gibt aber anscheinend, laut Katze, eine Telegramm-Gruppe in der gerade diese Art des politischen Kampfes empfohlen wird. Nun hat das Oval Office naturgemäß keine Ecken, ich rate Joe Biden dennoch, sich vor seinem Einzug ins Weiße Haus großzügig mit Febreze einzudecken. Ich bin schon traurig über den Abschied der Katze. Wir lagen zwar selten auf einer Wellenlänge, aber die Nächte mit ihr vor dem Kaminfeuer und die vielen anregenden Diskussionen werde ich vermissen. Man soll ja nicht nur in seiner Blase leben. God bless the cat!

Muss Angela Merkel jetzt um ihre Wiederwahl zittern, wo auf der anderen Seite des Atlantiks nun die Kräfte des Fortschritts, der Aufklärung, der Vernunft und des Humanismus gesiegt haben? Ich werde sie bei unserer kleinen Musik-Session morgen Abend mal fragen.

Aus Ost-Westfalen erreichen uns besorgniserregende Nachrichten über eine weitere seuchenartige Erkrankung, die sich pandemisch verbreitet. Ist die grauenvolle Igelgrippe etwa wieder ausgebrochen?

05.11.2020

Der von sich selbst nach seinem Austreten (verpissus passivus) aus der aktiven Politik in den Buddhastand erhobene… nein, das ist zu schwer, das würd‘ selbst er nicht schaffen, sagen wir: entrückte… der von sich selbst in den Buddhastand entrückte Siggi Gabriel hat weise Worte zum transatlantischen Freund und Wüsten-Anstecher VS von A zum Besten gegeben. Auf die Frage, was ihm die größte Sorge bereite beim großen Bruder, antwortete der Gesülzte, es sei der schwere Rassismus. Nicht der leichte oder der mittlere, nein der Rassismus von Schwere. Womöglich werden dort Niedersachsen von seinem Kaliber unbarmherzig von Zeitgeist und Fitness-Gurus durch die Parks getrieben. Die schwere soziale Ungleichheit beiseite, dünkt mir doch das größte Problem der unkultivierten und verfressenen VS von A, dass es dort keinen Grünkohl mit Pinkel gibt. Immer nur Burger, Burger, Burger, da muss doch selbst der sanftmütigste Stiernacken zur Mistgabel greifen.

Bei meinem eigenen schweren Kopf heute kann ich es gar nicht gebrauchen, aber natürlich ruft just jetzt der WDR an. Brummend wie ein Bär telekonferenziere ich mit einem Rudel blutjunger Redakteure – die armen zerbildeten GermanistInnen und TheaterwissenschaftlerInnen wissen weder ein noch aus, nun muss wieder die alte, gestandene Generation ran, die sich noch ehrlich ihren Bierbauch und ihr Lungenkarzinom an den ungegenderten Universitäten der Vergangenheit erworben hat, wo nichts gefährlicher, aber auch nichts erfüllender war, als das nur mit einer Flasche Hansa-Pils bewaffnete Heranpirschen an eine Ethnologie als Magister studierende Schamanin im zwanzigsten Semester. Jedenfalls, das Problem der jungen Hunde vom WDR ist folgendes: sie haben schon die Sendungen ‚Garten und lecker‘ und ‚Land und lecker‘ und ‚Von und zu lecker‘. Wo sonst können sie noch ein ‚lecker‘ dranpappen? Ich denke zwei Sekunden nach und habe die Lösung: ‚Lockdown und lecker‘. 2,34 % der Fernsehgebühren werden mir nun lebenslänglich als Abendgabe überwiesen.

Aber all das Geld und der Ruhm vertreiben nicht den Kater, der mich quält. Nein, diesmal ist es nicht Kai Lauterbach, sondern das metaphorische Mistviech, der Katzenjammer nach einer durchzechten Nacht. Und es war ausgerechnet die Katze, mit der ich mich zusammen besoffen habe. Wir können uns heute kaum in die Augen sehen und gehen uns geflissentlich aus dem Weg. Anlass für diese heroische Sauferei war natürlich die US-Wahl. Die Katze ist eine unverschämte Trumpistin, schon vor vier Jahren ging sie mir damit auf den Sack. Es muss die Haarpracht des Donalds sein, die die Katze an einen verflossenen Liebhaber erinnert. Die protektionistische Handelspolitik und die Mauer zu Mexiko gefallen der Katze ebenfalls gut. Sie selbst weigert sich Mäuse aus dem Nachbarrevier zu jagen, obwohl dort die Löcher größer sind und die Böcke sorgloser. Das macht auch keinen Sinn, mit so einer Fanatikerin zu diskutieren, also haben wir gesoffen; die Katze trank Katzenmilch mit Vodka (White Feline) und ich zu Ehren von Biden Delaware Slings (Hustensaft mit Lebertran und Jägermeister). Fragt sich, wem es heute schlechter geht. Immerhin habe ich noch nicht ins Katzenklo gekotzt.

01.11.2020

Schon wieder Ärger mit Kai Lauterbach! Die ganze Straße hasst Kai Lauterbach! Und das nicht nur, weil der Kater aus der Mietbaracke nebenan kommt, ein zum Scheitern verurteiltes Sozialprojekt zwischen den kleinen Villen und Anwesen, die den Hauptteil unserer gesitteten Nachbarschaft ausmachen. Nein, Kai Lauterbach pisst einfach in alle Ecken der Gärten und tut damit sein flegelhaftes Ansinnen kund, die jungfräulichen Kätzchen anständiger Bürger zu belästigen, bei Gelegenheit sogar mit Gewalt zu nehmen. Pfui, Kai Lauterbach, pfui! Ja, doch hier zeigt es sich einmal in aller Klarheit: wie der Herr, so’s Gescherr. Denn das ‚Prekariat‘ aus der Mietbaracke schmeißt nicht nur seine gebrauchten Windeln in den gemeinschaftlich genutzten Altpapiercontainer (so wie Kai Lauterbach bestimmt auch zwischen die Zucchini und Rhododendren kackt, zuzüglich seines wollüstigen Dranges per Urin seinen Paarungstrieb kundzutun), nein, es sei geklagt, dass schon eine oder die andere der üppigen Matronen, während sie am Fenster Zigaretten raucht, und beiläufig ihrer Brut Arschritte verpasst, mir anzüglich hinterher pfeift, wenn ich zwangsläufig an der Baracke vorbeigehe, und mir Gesten zuwirft, bei denen ein neapolitanischer Fischer erröten müsste. In diese Gesellschaft passt der geile und eitle Kai Lauterbach wie ein Arsch auf den sprichwörtlichen Einlauf.

Zur Zeit sieht es wegen des erneuten Lockdowns (Codename ‚Wellenbad‘) nicht so rosig aus, viele sind deprimiert und machen sich vorsorglich warme Umschläge auf die Leber, doch ich bin als Kenner der Geschichte recht zuversichtlich. Am 9. November werden sich die Geschicke wenden und die Infektionszahlen wieder sinken, da bin ich mir sicher. Der 9. November ist seit jeher der Schicksalstag der Deutschen gewesen: Ausruf der Republik, Premiere von ‚Im weißen Rößl‘, Mauerfall. Irgendwas anderes war auch noch am 9. November, aber das fällt mir gerad nicht ein. Möglicherweise wird auch bald eine Kur oder ein Vakzin gegen die fiese und wütende Seuche gefunden, die unsere Demokratie in der Blüte ihrer strahlenden Jugend angreift. Bei meinen Recherchen zu dem Annette-Musical (Arbeitstitel ‚More, Mohr, more!‘) fand ich im Burgarchiv auf zwei ranzigen Pumpernickel-Einschlägen mit einem Messer oder Stilus hineingekratzte Notizen, die darauf hinweisen, dass schon der Ur-Ahn unseres Top-Virologen (der aus Bescheidenheit ungenannt bleiben soll), ein gewisser Jokulus Drostus, anstellig als Unkel und Wetterschreyer, eine Heilmethode für die im achtzehnten Jahrhundert grassierende Seuche der Igelgrippe (infectiones inplausibilis) gefunden hat. Um einen Mann oder eine Frau, erkrankt an der Igelgrippe, zu kurieren, muss man demnach warten, bis ein gehenkter Meuchelmörder auf dem Friedhof verscharrt wird. In der folgenden Nacht geht man mit dem Siechen und einer eigens dafür strangulierten Katze auf den Friedhof, wartet bis Mitternacht und deklamiert dann folgendes: „Teufel hol die Leich, Leich hol die Katz, Katz hol die Greip!“. Leider war ich nicht der erste im Burgarchiv Hülshoff, der hiervon Kenntnis bekam. Bill Gates hat schon drei Milliarden in die Erforschung der ‚Methode Unkel‘ investiert. Noch fehlt es allerdings an gehenkten Meuchelmördern. Mal abwarten, wie die US-Wahl ausgeht…

Die Katze ist heute seltsamerweise unauffindbar.

28.10.2020

Heute fühle ich mich ein bisschen besser, kein Wunder, es ist der Festtag des Heiligen Judas Thaddäus. Der Heilige Judas Thaddäus ist nicht nur der Bruder von Simon dem Eiferer und ein verdienter Missionar in Syrien, Türkei und Armenien gewesen, sondern hauptberuflich der Schutzheilige für hoffnungslose Fälle und große Anliegen. Dargestellt wird er meist mit jener Keule, mit der die undankbaren Syrer ihn erschlagen haben. Insofern ist Judas Thaddäus noch angenehmer zu betrachten als der Apostel, der gehäutet wurde und nun stets seine zusammengerollte Haut wie eine Blaupause bei sich trägt. Mario Bergoglio (Papst Franziskus) und ich überlegen ja immer noch, wie wir einem gewissen Top-Virologen (der zu bescheiden ist, oft genannt werden zu wollen) das Martyrium bereiten können, damit endlich die Vakanz des Patronats für exzessiven Samenerguss gefüllt werden kann. Allein der Gedanke an meine lieben Heiligen stimmt mich fröhlich und ich bin entschlossen, mir einen gelassenen Tag zu bereiten.

Schlimm ist, wenn man einmal angefangen hat nachzudenken, kann man gar nicht wieder einschlafen. Das ist das Schreckliche am deutschen Wesen, dieses ewige Zweifeln und Nachgrübeln. War der zweite Weltkrieg wirklich so schlimm? Sind die Lebensmittel bei Aldi nicht viel zu teuer? Warum wächst der Regenwald in Brasilien und nicht bei uns, wo wir besser auf ihn aufpassen könnten? Wollen wir wirklich Gas beim Russen kaufen, der genau so schlimm ist wie der Amerikaner, bei dem wir es sonst kaufen würden? Der Deutsche muss sich und alles immer hinterfragen. Das tut der Engländer nicht, bis auf die Sozialisten aus der Labour-Partei. Gottseidank hat Gerhard Schröder die Sozialdemokratie in Deutschland abgeschafft. Das wäre ja noch schöner, wenn es eine linke Partei in Deutschland gäbe! So ist alles aufs Vortrefflichste geregelt: diejenigen, die regieren wollen, gehen in die CDU, und menschliche Wracks und Totalversager, die ansonsten auf der Straße betteln müssten oder Gesamtschulunterricht geben, gehen in die SPD, da können sie keinen Schaden anrichten. Obwohl Kai Lauterbach sein Bestes tut. Er stellt so vortrefflich in Sprache und im Geiste einen eitlen Esel dar, der durch die Eselsprüfung gefallen ist, dass er eigentlich wieder in die CDU eintreten müsste. Nein, ich mache ja nur Spaß und lasse ein bisschen Dampf ab, in diesen trostlosen Zeiten. Die Amerikaner haben machtbesessene und korrupte und nutzlose Politiker, die Engländer haben machtbesessene und korrupte und nutzlose Politiker, die Franzosen haben machtbesessene und korrupte und nutzlose Politiker, die Chinese haben machtbesessene und korrupte Politiker, aber wir, Michel im Glück, haben Merkel.

Am meisten Bammel vor dem neuen Lockdown (Codename ‚Wendehammer‘) von allen im Haus hat die Katze. Der schlanke und eingebildete Kater von der Mietbaracke (ein misslungenes Sozial-Experiment), wir nennen ihn Kai Lauterbach, hat ihr das Revier geklaut. Konkret: Kai Lauterbach hat bei uns in alle Ecken des Gartens gepisst, so dass die Katze nicht mehr nach draußen kann und ergo nur noch frisst und auf dem Sofa rumgammelt. Die Corona-Wampe vom letzten Mal ist ihr noch in unguter Erinnerung. Es hat Wochen gedauert, bis sie sich das alles wieder weggekotzt hat. Danke Kai Lauterbach!