SCILLA  Panorama

Die fürchterlich bellende Skylla

Während wir nun in der Angst des Todes alle dahinsahn,
Neigte sich Skylla herab, und nahm aus dem Raume des Schiffes
Mir sechs Männer, die stärksten an Mut und nervichten Armen.
Als ich jetzt auf das eilende Schiff und die Freunde zurücksah,
Da erblickte ich schon oben die Händ‘ und Füsse der Lieben,
Die hoch über mir schwebten; sie schrien und jammerten alle
Laut und riefen mich, ach! zum letzenmale! beim Namen.
Wie am Vorgebirge mit langer Rute der Fischer
Lauend den kleinen Fischen die ködertragende Angel
Aus dem Horne des Stieres hinab in die Fluten des Meeres
Wirft, und zappelnde Beute geschwind ans Ufer hinaufschwenkt:
Also wurden sie zappelnd empor an dem Felsen gehoben.
Dort an der Höhle frass sie das Ungeheuer, und schreiend
Streckten jene nach mir in der grausamen Marter die Händ‘ aus.
Nichts Erbämlicheres hab ich mit meinen Augen gesehen,
So viel Jammer mich auch im stürmenden Meere verfolgte!

Seltene Übereinstimmung im Grauen. So schrieb Bradford: „Wie sehr auch die Meinungen über andere in der ‚Odyssee‘ erwähnte Orte auseinandergehen, Skylla und Charybdis hat man noch nie anderswo als in der Straße von Messina gesucht.“ Tatsächlich heißt der Felsen auf der italienischen Seite der Straße von Messina immer noch Scilla, nur bellt er nicht mehr gar so laut.

Mit den verbliebenen Mannen setzt Odysseus Kurs auf Thrinakia, die Insel des Sonnengottes, über die sich leider schon wieder Streit entfacht, sei es über die dort weidenden Rinder, oder wo sie überhaupt zu Finden ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert