05.11.2020

Der von sich selbst nach seinem Austreten (verpissus passivus) aus der aktiven Politik in den Buddhastand erhobene… nein, das ist zu schwer, das würd‘ selbst er nicht schaffen, sagen wir: entrückte… der von sich selbst in den Buddhastand entrückte Siggi Gabriel hat weise Worte zum transatlantischen Freund und Wüsten-Anstecher VS von A zum Besten gegeben. Auf die Frage, was ihm die größte Sorge bereite beim großen Bruder, antwortete der Gesülzte, es sei der schwere Rassismus. Nicht der leichte oder der mittlere, nein der Rassismus von Schwere. Womöglich werden dort Niedersachsen von seinem Kaliber unbarmherzig von Zeitgeist und Fitness-Gurus durch die Parks getrieben. Die schwere soziale Ungleichheit beiseite, dünkt mir doch das größte Problem der unkultivierten und verfressenen VS von A, dass es dort keinen Grünkohl mit Pinkel gibt. Immer nur Burger, Burger, Burger, da muss doch selbst der sanftmütigste Stiernacken zur Mistgabel greifen.

Bei meinem eigenen schweren Kopf heute kann ich es gar nicht gebrauchen, aber natürlich ruft just jetzt der WDR an. Brummend wie ein Bär telekonferenziere ich mit einem Rudel blutjunger Redakteure – die armen zerbildeten GermanistInnen und TheaterwissenschaftlerInnen wissen weder ein noch aus, nun muss wieder die alte, gestandene Generation ran, die sich noch ehrlich ihren Bierbauch und ihr Lungenkarzinom an den ungegenderten Universitäten der Vergangenheit erworben hat, wo nichts gefährlicher, aber auch nichts erfüllender war, als das nur mit einer Flasche Hansa-Pils bewaffnete Heranpirschen an eine Ethnologie als Magister studierende Schamanin im zwanzigsten Semester. Jedenfalls, das Problem der jungen Hunde vom WDR ist folgendes: sie haben schon die Sendungen ‚Garten und lecker‘ und ‚Land und lecker‘ und ‚Von und zu lecker‘. Wo sonst können sie noch ein ‚lecker‘ dranpappen? Ich denke zwei Sekunden nach und habe die Lösung: ‚Lockdown und lecker‘. 2,34 % der Fernsehgebühren werden mir nun lebenslänglich als Abendgabe überwiesen.

Aber all das Geld und der Ruhm vertreiben nicht den Kater, der mich quält. Nein, diesmal ist es nicht Kai Lauterbach, sondern das metaphorische Mistviech, der Katzenjammer nach einer durchzechten Nacht. Und es war ausgerechnet die Katze, mit der ich mich zusammen besoffen habe. Wir können uns heute kaum in die Augen sehen und gehen uns geflissentlich aus dem Weg. Anlass für diese heroische Sauferei war natürlich die US-Wahl. Die Katze ist eine unverschämte Trumpistin, schon vor vier Jahren ging sie mir damit auf den Sack. Es muss die Haarpracht des Donalds sein, die die Katze an einen verflossenen Liebhaber erinnert. Die protektionistische Handelspolitik und die Mauer zu Mexiko gefallen der Katze ebenfalls gut. Sie selbst weigert sich Mäuse aus dem Nachbarrevier zu jagen, obwohl dort die Löcher größer sind und die Böcke sorgloser. Das macht auch keinen Sinn, mit so einer Fanatikerin zu diskutieren, also haben wir gesoffen; die Katze trank Katzenmilch mit Vodka (White Feline) und ich zu Ehren von Biden Delaware Slings (Hustensaft mit Lebertran und Jägermeister). Fragt sich, wem es heute schlechter geht. Immerhin habe ich noch nicht ins Katzenklo gekotzt.