Neue alte Postkarten

Tagebuchs Partner-Seite „Poste Restante – Ansichtskarten aus Griechenland“ hat sechs neue wunderschöne Ansichten im Programm, unter anderem ein Schmankerl aus Naxos. Die Insider unter den griechischen Postkartensammlern und auch unter den Sammlern griechischer Postkarten wissen natürlich, dass Karten aus Naxos eine absolute Seltenheit sind.

Weitere  Ansichtskarten aus Griechenland auf

POSTE RESTANTE !

Kalo taxidi.

 

07.04.2021

Heute bekam ich einen Brief vom Bundesgesundheitsministerium, ich soll meine Berichterstattung über die Igelgrippe einstellen, denn sie sei bei der Bekämpfung der Seuche kontraproduktiv. Prognosen, dass über 123 Millionen Deutsche qualvoll sterben müssten, wenn sie sich nicht mit Igelgulasch einreiben und von ost-westfälischen Jungfrauen (und wo soll man die auftreiben?) kasteien ließen, würden unnötigerweise Panik und schlechte Laune in der Bevölkerung verbreiten. Und eine schlechtgelaunte Bevölkerung wäre das Letzte, was die Bundesregierung zur Zeit gebrauchen könne, denn dann bekäme sie eine schlechte Bewertung bei Google und Trip Advisor, wo eh schon die Öffnungszeiten falsch angegeben sind. Die am bestesten bewerteten Regierungen bei Google sind zurzeit China (*****, tolles Essen, nette Leute) und San Marino (*****, nettes Essen, tolle Leute). Außerdem, so schreibt das BGM, fände sie meine implizite Kritik an Jens Spahn (Hobeln, Spahne) leicht homophob und das Sichlustigmachen über Top-Virologen Christian Drosten und sein schwieriges Verhältnis zu Lothar ‚Dealer‘ Wieler (der im übrigen, ich gebe es zu, nicht nur ein Pferdearzt ist, sondern auch für andere Tiere zuständig) ziemlich geschmacklos. Ich bin in mich gegangen und zu der Erkenntnis gekommen: Sie haben recht. Es waren Angriffe ad hominem, die mir ein wenig leid tun. Aber konnte ich denn ahnen, dass ich mein privates Tagebuch veröffentlichen und, noch unvorstellbarer, es jemand lesen würde? Den Brief von Tilll Schweigers Rechtsanwalt mache ich lieber erst gar nicht auf. (Mir ging schon sein Anruf gestern Abend wieder auf den Keks, weil er schon wieder seine Pläne für den Annette-Stoff geändert hat. Jetzt soll ein Kochbuch mit Timmm Mälzer daraus werden. Arbeitstitel ‚Der Knabe im Mohrenkuss‘. Pfui Tilll, pfui!)

05.03.2021

Mein guter Freund Wenzel Dashington III. ist aus einem zweijährigen Koma erwacht. Es war an mir, ihm die aktuelle Situation zu erklären. Erst wollte er es überhaupt nicht glauben. Dann meinte er, das wäre ja verrückt und scary wie in einem Wolfgang-Petersen-Film. Ich hab ihm gesagt, es sei vielmehr wie in einem Tarkowski-Film: total unverständlich und viel zu lang.

Schon wieder Ärger mit Amanda Gorman… Ich wollte der jungen Kollegin was Gutes tun und hatte sie zur Übersetzung meines Gedichtbandes ‚Das Schnalzen der Peitsche‘ vom Westfälischen ins Amerikanische vorgesehen. Also, ich geb’s zu, mehr als das. Ich hatte es ihr über Skype sogar versprochen. Die liebe Seele hatte sich sogar schon ein Pons-Wörterbuch und einen Thesaurus (gebraucht) bei amazon.com gekauft, wie sie meinte. Leider musste ich ihr aufgrund von Aktivisten, die mir hier die Hölle heißgemacht haben, wieder absagen. Konsensus ist, dass nur ein waschechter Westfale auch die Lyrik eines Westfalen übersetzen darf. Alles andere wäre kulturelle Anmaßung (Anpassung?). Jetzt sucht der Verlag jemand geeignetes in Muenster, TX. Das war vielleicht ein beschissenes Gespräch heute Morgen. Amanda war echt angepisst. Besonders hatte sie sich auf die Übersetzung meiner Mahn-Ballade ‚Don’t go fightin‘, Joe Biden‘ gefreut. Ich hatte nicht das Herz, ihr zu sagen, dass das Gedicht eh schon auf Englisch ist.

Kaum war das geklärt, der nächste Klopper. Tilll Schweiger, der die Corona-Krise in seinem Apartment in der ehemaligen Wolfsschanze aussitzt, ist ja dummerweise im Besitz der Rechte an meinem Annette-Stoff. Erst sollte es eine Netflix-Serie werden, dann ein Musical und jetzt ist Tilll auf den Klops gekommen, daraus ein Ego-Shooter-Spiel zu machen, entweder für Xbox oder PlayStation. Arbeitstitel: ‚Das Gemetzel im Moor. Fünf Jamben für ein Halleluja‘. Ich hab Tilll abgewürgt und meinte, ich müsste mit der Katze Gassi. Er weiß ja nicht, dass die Katze seit ein paar Wochen in D.C. im Knast sitzt, wegen Sturm auf das Capitol. Seufz. Ich muss unbedingt meine Agentin bitten, die Rechte an Annette wieder zurückzukaufen.

20.02.2021

Heute morgen erwachte ich an meinem eigenen kreischenden Schrei der Not und der Wut. So erbärmlich es ist, die Haltung zu verlieren, gibt es dafür doch einige Rechtfertigung.

Diese lebensfeindlichen, akulturellen Spinner, die, wenn nicht gerade an der Macht, so doch am Ruder sind, erschaffen sich gerade die Welt in ihrem scheußlichen Ebenbild.

Wir brauchen jemand anderes!

Wo? Wo sollen diese Leute herkommen? Hochintelligente und moralische Menschen wie ich werden einen Teufel tun, in die Medien, oder schlimmer noch die Politik, oder schlimmer noch die Tech-Giganten zu gehen. Nur die niederträchtigsten Psychopathen und ihre Speichellecker begeben sich auf solche Pfade. Dieses vermaledeite Netz aus think tanks, Lobbyisten, new media, old media, Korruption und Blödheit wird noch Grauenvolles gebieren.

Dann öffnete ich das Frühstücksei am falschen Ende. Somit war klar, dass der Tag ein Reinfall werden würde.

18.02.2021

Da ich ja aus gesundheitlichen Gründen (mein Psychiater hat es mir verboten) keine Nachrichten mehr verfolge, aber trotzdem wissen möchte, ob die Seuche endlich vorbei ist, schicke ich jeden Morgen einen Wellensittich von der Terrasse aus los. Wenn er mit einem Granatapfelzweig im Schnabel zurückkehrt, so weiß ich, dass es zu Ende ist und wir wieder wie normale Menschen leben können. Leider bringt diese Methode der Nachrichtenerlangung einen hohen Verschleiß an Wellensittichen mit sich (sind sind aber recht günstig en gros bei amazon.de zu erwerben) und bisher ist noch kein Wellensittich mit oder ohne (oder an) Granatapfelzweig zurückgekehrt. Seltsamerweise ist seit einigen Tagen Kai Lauterbach, Nachbars ekliger Kater, auffallend fett geworden. Zufrieden leckt er sich ums Maul. Ihm scheint die Pest ein wahrer Jungbrunnen zu sein, noch nie habe ich das olle Katzenviech so oft auf dem Fernseher gesehen. Mit der Wasserpistole scheuche ich ihn runter, woraufhin er ganz kläglich maunzt und fauchend aus der Terrassentür rennt und hinter dem Komposthaufen verschwindet. Er leidet immer noch an Durchfall.

Als Mitglied einer Risikogruppe (hochintelligent, genial, charismatisch, histrionisch) bin ich heute als Erster meines engeren Bekanntenkreises gegen die Igelgrippe geimpft worden. Das wurde auch höchste Zeit, denn der Winterschlaf ist so gut wie vorbei, die Igel kriechen aus ihren Löchern und etliche von ihnen sind laut Top-Pferdearzt Lothar Wieler mit der Rheinländer-Mutation befallen. Die Rheinländer-Mutation (P.00.P 666 F-arT) führt zu debilem Frohsinn, unkontrolliertem Schnauzbartwuchs und notorischer Schunkelei. Eigentlich hätte der WDR, der von diesem ekelerregenden Virus schon seit Jahren seuchenartig befallen ist, als Hotspot des Rheinlandismus längst geschlossen werden müssen. Doch die Gesundheitsämter hoffen, durch eine Quarantäne der schlimmsten Befallenen in den Gebäuden des Senders, der Geißel Herr werden zu können. Nun breitet er sich allerdings per Funk, Fernsehen und Internet aus. Etliche kluge Köpfe arbeiten hart daran, die Ausscheidungen des WDR für den Rezipienten (Publikum) ungenießbar zu machen, durch Sendungen wie ‚Land und Lecker‘ oder ‚Die Aktuelle Schunde‘, aber leider setzten sich noch viel zu viele ahnungslose Menschen dem Rheinlandismus schutzlos aus und nur eine konsequente Herabsetzung der Quote auf NULL könnte unser Land noch vor einer kompletten Durchseuchung retten.

Portugiesen! Wie könnt Ihr noch zweifeln, was Ihr mit den 16 Milliarden Euro Corona-Hilfe machen sollt, die Euch die EU überweist?! Natürlich müsst Ihr ein goldenes Standbild von Ursula von der Leyen davon gießen lassen. Es soll weithin über der Stadt von Lissabon thronen und dem Schiffen ein sicheres Geleit geben mit seinem Gleißen und allen Reisenden und Besuchern unseres Kontinents von Freiheit und Fortschritt und Frieden künden!

17.02.2021

Post aus Delaware, bzw. dem Weißen Haus. Joe ‚Sleepy‘ Biden schreibt mir auf offiziellem Weißen-Haus-Briefpapier (aus veganem Recyclingpapier, mundgeschöpft), dass es ihm sehr leid tut, dass ich mein Inaugurationsgedicht nicht vortragen konnte. Er bietet mir an, sein Exaugurationsgedicht zu schreiben. Ich könnte das dann entweder bei seiner Beerdigung oder in vier Jahren vortragen. Da sieht man mal wieder, was er für ein klasse Typ ist. Donald Trump (bei dem übrigens jetzt die Katze wohnt, aber dazu später) hat mich nur zum Burgeressen eingeladen und wollte dann noch, dass ich die Rechnung bezahle. Aber in Rheinland-Pfalz (oder wo kommt der noch mal her?) sind die, glaube ich, alle so kniepig. Also mach ich mich am besten gleich mal an die Arbeit mit dem Abschieds-Poem, man weiß ja nicht, wie lange Old Joe durchhält bei dem Arbeitstempo, das er da vorlegt. Die Nachrichten kommen gar nicht mehr hinterher. Vielleicht ist im nahen Osten schon der Frieden ausgebrochen, weiß man’s?

Ode to Joe Biden

Goodbye, Sleepy Joe

Though I barely knew you at all
You had the grace to keep awake
While those around you crawled
They crawled into bed and snored
And they woke you in the morning
They set you on the high-chair
And they made you eat your sprouts

And it seems to me you lived your life
Like a kangaroo with wind
Never knowing where to jump to
When the farts set in
And I would have liked to bowl with you
But I just couldn’t split
Your legend burned out long before
Your candle ever did

Das sollte reichen. Und wenn es Amanda Gorman nicht gefällt: tough titty!

Apropos Amanda Gorman. Der Trend, dass Top-Poeten ins Modelgeschäft einsteigen, ist weder neu noch außergewöhnlich. T.S. Eliot war lange Jahre für Coco Chanel auf dem Laufsteg, Sylvia Plath ist gar nicht wegzudenken aus den Anfangsjahren des Victoria’s-Secrets-Katalogs, bis zu dieser unschönen Geschichte mit dem Perlen-Tanga. Selbst ich hatte schon Anfragen von Hugo Boss und Primark. Und wer kann sich die Mailänder Modewochen vorstellen ohne Durs Grünbein?

Im Saarland soll übrigens jegliche Werbung verboten werden, außer für Wasser und Brot. Das ist eine begrüßenswerte Schutzmaßnahme für den Einzelhandel. Denn jeder, der sich im Supermarkt zur Zeit etwas anderes kauft als Wasser und Brot ist Schnorrer, Hedonist und Volksverräter im Kampf gegen die Igelgrippe. Go Saarland, go!

PS Ich bestelle mein Leitungswasser übrigens nur noch bei Amazon.

11.02.2021

Der Schnee ist, zumindest hinter dem Haus, immer noch sehr schön anzusehen. Seit ein paar Tagen erfreut uns die weiße Pracht. Aber die dazugehörige Kälte (nachts bis minus 13 Grad) hat zu einer schrecklichen Katastrophe geführt: Kai Lauterbach, Nachbars Katze, ist mutiert. Vielleicht hat sie (oder er, das Viech ist ja ein kastrierter Kater) auch unter einem Komposthaufen einen winterschlafenden Igel aufgespürt und beim Versuch, ihn zu verspeisen, sich an den Sex-Drüsen angesteckt, wer außer Top-Tierarzt Dr. Lothar Wieler könnte das schon ohne Evidenz sagen? Die Tatsache bleibt, und da hilft kein Schwurbeln oder Zurbeln: Kai Lauterbach ist mutiert! Und zwar zu einem Briten. Terrible, isn’t it? Mit welchen grauenvollen Symptomen äußert sich die Briten-Mutation? Nun zum einen frisst Kai Lauterbach kein Sheba mehr, sondern fast ausschließlich Bohnen auf Toast. Es ist almost zu widerwärtig, um es zu kontemplieren. Manchmal leckt er noch die Deckel von der Hefepaste aus dem Reformhaus ab. Ach ja, und Brekkies schlingt er gelegentlich, die er aber nicht wirklich verträgt, aufgrund einer schwelenden Intoleranz. Das führt dazu, dass Kai Lauterbachs Kot, in Dünnpfiff-Form, unkontrolliert ausgeschieden wird und eine ungesund blau-weiß-rote Farbe angenommen hat. Dies ist der sogenannte Brekkies-Shit. Ich hab’s gegoogelt. Brekkies-Shit. Der arme Kai Lauterbach! Weitere Symptome sind schiefe Vorderzähne, ungerechtfertigte Überheblichkeit, gute Popmusik und der Wahn, ein Weltreich regieren zu wollen. Hoffentlich wird Kai Lauterbach bald wieder gesund und pisst einfach nur in seinen eigenen Vorgarten, anstatt überall seinen Dünnschiss abzulassen.

Ich hab schon wieder Ärger mit der Nachbarin. Die auf der anderen Seite, nicht die ‚Mutti‘ von Kai Lauterbach, sondern die Professorin von der Uni. Man sollte meinen, dass unsere Anwesen weit genug voneinander entfernt sind, um ein tolerantes Miteinander zu gewährleisten. Doch weit gefehlt. Es war ihr wohl schon lange ein Dorn im Auge, dass ich paarungsbereiten jungen Menschen Gratis-Rationen von single malt verabreiche, damit sie ihre Inhibitionen überwinden und für eine Steigerung der Geburtenrate sorgen können. Ich geb zu, manchmal sind die langen Schlangen auf der Zufahrt etwas lästig und die Schlüpfer im Gebüsch. Andererseits, was soll aus unserem Land werden, wenn die Einwohnerzahl unter 80 Millionen sinkt? Wer soll dann noch die ganzen Masken tragen, die Top-Gesundheitsminister Jens Spahn bei seinen Freunden bestellt hat? Man müsste sie mit Baumharz imprägnieren und als Partyhütchen für japanische Schneeaffen benutzen. Aber der Stein des Anstoßes ist diesmal anderer Natur. Sie hält mich für einen Verschwörungstheoretiker und hat mich beim Verband deutscher Sunamitisten (VuS) angeschwärzt, dessen lokaler Vorsitzender ich bin. Ich sei nicht geeignet weiterhin dieses gesellschaftlich brisante und relevante Amt auszuführen. Und all das, weil ich bezweifelt habe, dass alle 8 Millionen Todesopfer nach der letzten Ausstrahlung seiner Show ‚an‘ Luke Mockridge gestorben sind. Die meisten ZuschauerInnen seien doch schon steinalt und dement gewesen und sicherlich nur ‚mit‘ Luke Mockridge elendig verendet, meinte ich zu ihr. Und da stehe ich immer noch dahinter. Es ist nicht allein seine Schuld und es gab auch schon vorher schlimme Shows, z.B. Mario Barth oder Cem Özdemir. Da hat keiner Statistiken veröffentlicht. Wo kommen wir denn dahin, wenn wir alle Toten unseres Landes den Showmastern in die Schuhe  schieben und nicht die furchtbaren Vorerkrankungen (Penisneid, galoppierender Schwachsinn, Veganismus) der ZuschauerInnen in Betracht ziehen?

Die Arbeit an meiner Bibelkonkordanz geht nur schleppend vorwärts. Ich bin immer noch bei Aardvark. Allein im Buch Noah vierzehn Erwähnungen. Und wer beim Aardvark liege gleich dem Stachel Dämon, lang rüsselig und brünstig, dem wird der Herr ein Feuer entfachen, das soll nicht brennen in seinem Herzen, sondern zwischen den Polstern des Fleisches, in dem dunklen Quell. Amen.

29.01.2021

Das Schlimmste an dieser Igelgrippe ist ja, dass man medial immer am Ball bleiben muss, dabei ist die Gesamtlage einfach zum Speien. Ich weiß schon gar nicht mehr, ob es meine Grund-Depression ist, die mich so auslaugt, oder ob noch eine gehörige Portion Igelgrippe dazu gekommen ist. Es ist verlockend, meine Faulheit und Antriebslosigkeit einer pandemischen Situation zuzuschreiben, möglicherweise aber auch zu einfach. Denn sein wir doch mal ehrlich, oder: sei ich doch mal ehrlich: vor dem verabscheuungswürdigen Ausbruch der Igelseuche in Ost-Westfalen habe ich auch keine metaphorischen Bäume ausgerissen, unentdeckte Kontinente vergewaltigt und abendfüllende Epen in fünfhebigen Jamben verfasst. More’s the pity.

Mir ist alles so schal geworden. Das Einzige was ich im TV noch gucken mag ist eine Sendung über das Schmieden von Messern. Das Preisgeld für das beste Messer ist 10.000 Dollar, das scheint mir auch nicht zu exorbitant. Die meisten Schmiede sind hünenhafte Kerle und nicht besonders ordentlich, wie es aussieht. Immer ein ziemliches Durcheinander zwischen Esse und Amboß. Die größte Gefahr, so erschließt es sich mir nach Betrachtung von zehn bis fünfzehn Folgen dieser ausgezeichneten Sendung, ist, dass sich die Klinge beim Aushärten im Ölbad verzieht. Das Aushärten ist immer ein sehr spannender Moment. Fast so spannend wie dieser Tagebucheintrag. Und spannender als alles bei Netflix. Bei Netflix vorbeischauen ist mittlerweile so ähnlich wie zu einem Geburtstagsfest bei Verwandten gehen. Erst denkt man sich, dass kann doch nicht so schlimm werden. Dann steht man da und denkt, nein, nicht schon wieder mit Onkel Rüdiger sprechen. Der erzählt wieder von dem Urlaub in Jugoslawien damals und der operativen Entfernung seiner Fußwarzen. Ach, hör mir doch auf mit Netflix.

Ein kleines Vögelchen hat mir verraten, wer bei dem zweiten Sequel des Erfogsmusicals ‚Mamma Mia‘ (Arbeitstitel ‚Money, money, money, it’s not funny‘) die Großmutter von Meryl Strepp, beziehungsweise die Mutter von Cher spielen soll… es ist, ta daa, Madonna. The rôle she was born to play.

The happy gap. The happy gap ist der Zeitraum (in Sekunden) zwischen dem Aufwachen und der Erinnerung daran, dass man im Super-Lockdown (Codename ‚Arschlecken‘) lebt. Heute morgen waren es 24 s. Also gutes Mittelmaß. Apropos Arschlecken: die Chinesen (wahrscheinlich nicht alle, sondern nur einige von ihnen) haben jetzt wegen der großen Gefahr die von in Nord-Korea ausgebildeten Seuchenigeln ausgeht, die mit kleinen Fallschirmen heimlich hinter der Grenze ausgesetzt werden (aber das ist eine andere Geschichte), einen mutierten Nacktmull gezüchtet, der rektale Untersuchungen zum Igelgrippenbefall durchführen kann. Er findet von alleine den Weg in die Unterhose und verfärbt sich bei Gefahr karmesinrot. Klaus Schwab muss außer sich sein vor Glück und Stolz.

21.01.2021

Ich hab es aufgegeben. Es nützt ja nix. Eigentlich wollte ich bis zum 15. April Winterschlaf halten, aber ich wache andauernd auf. Die Sorgen um mein Land (Westfalen) und um die zahlreichen Menschen, die ohne meinen Rat aufgeschmissen wären (Mario Bergoglio, Angela Merkel, Tilll Schweiger, Jäger Biden etc. etc. etc. etc.) sind einfach zu groß. Außerdem klingelt immerzu das Telefon und der DHL-Bote steht fast täglich vor der Tür, weil die Materialien für den Igelgrippebunker, den ich mir am unteren Ende des Anwesens bauen wollte, nur peu a peut eintreffen. Gestern z.B. 40 Schrauben und eine Tüte Asbest. Die Frage ist nur, was ich mit dem extra Speck, den ich mir extra für den Winterschlaf angefuttert habe (40 bis 50 kg) machen soll? Wenn es nur möglich wäre, diese Energie zum Wohle der Menschheit in Gebrauch zu nehmen. Ich schreib später mal Greta Thunberg eine Email, vielleicht hat sie eine Idee. Vielleicht kann sie die Energie irgendwie aus mir raussaugen….?

Meine größte Hoffnung, mit der ich in den Winterschlaf gegangen bin, hat sich anscheinend nicht erfüllt. Luke Mockridge ist immer noch am Leben. Wie kann das sein? Wie kann eine ohnehin von der Igelgrippe bis an den Wahnsinn getriebene Gesellschaft es aushalten, von der penetranten Talentlosigkeit dieser Null-Identität gefoltert und verhöhnt zu werden? Es müssen mächtige Interessen und dunkle Machenschaften des militärisch-industriellen Komplexes dahinterstecken. Andererseits erfüllt er womöglich auch nur die in Schmalz geschriebene, ewige Regel des deutschen Show-Geschäfts, dass die Charisma-ärmste Person mit dem kleinsten Talent die größte Karriere macht. Ich weiß, es klingt wie eine dieser abstrusen Verschwörungstheorien, doch wie sonst wären Günther Jauch, Jockel & Klaus, Günther Jauch, Tilll Schweiger, Günther Jauch und Jens Spahn zu erklären? Ich muss hier weiterforschen. Es mag sich eine Kabale ungeahnten Ausmaßes auftun. Liegt hier irgendwo die dunkle Formel, der alchimistische Stein der Weisen verborgen, die im Geheimen wirken, dass die Welt so unglaublich beschissen ist???

Was ich natürlich schön verpasst habe bei meinem abgebrochenen Versuch, Winterschlaf zu halten, ist die Inauguration von Old Sleepy, Joe Biden. Die Einladung fand ich gestern in dem riesen Stapel Post im Vestibül. Wenn ich an die ganzen Delaware Slings, die ich mir hätte in den Schädel schrauben können, denke, wird mir recht blümerant. Nach der Feier draußen und dem ganzen Brimborium gibt’s auch noch immer diese leckeren kleinen Hamburgers am Buffet im parallelogrammischen Büro (die meisten Sterblichen kennen ja nur das ovale, aber den Gang runter ist das wichtigere, parallelogrammische) und die Orgie mit den Tanzmädchen aus den Appalachen. Jedenfalls war das bei allen Amtseinführungen so, bei denen ich bisher zugegen war (Boring Jim, Confused Ron, Mean George, Horny Bill, Dumb George, Lecker Bama und Mad Don). Ach, das wurmt mich einfach. Dabei hatte ich das Gedicht, um das mich Sleepy Joe bat, doch schon längst geschrieben, aber total vergessen, dass ich es vortragen sollte. Jetzt kam so eine junge Frau zum Zuge, als Notnagel, von der noch nie jemand was gehört hatte. Richtig peinlich für alle Beteiligten. Vielleicht wird er ja noch mal gewählt (wahrscheinlich nicht) und dann bin ich dran. Ich finde meinen kleinen poem ziemlich gut.

Hey Joe, where are you going with that Atombombenkoffer in your hand?
Hey Joe, where are you going with that Atombombenkoffer in your hand?
I’m going to bomb the fucking beejezus out of some other land.
It’s got some mighty fine Öl lying under the desert sand.

If it hadn’t been for Sleepy-Eyed Joe
The Welt would now be deep in the Klo.
Where did you come from, where do you go?
Where did you come from Sleepy-Eyed Joe?

Joelene, Joelene, Joelene, Joelene
I’m begging of you please don’t bomb my land
Joelene, Joelene, Joelene, Joelene
Please don’t bomb me just because you can

Your beauty is beyond compare
With thinning locks of white, white hair
With sagging skin and eyes of scary black
Your smile is like a breath of Schwefel
Your voice is soft like autumn rain
And I cannot compete with you
Joelene

Wäre doch toll gewesen.

20.12.2020

Heute habe ich angefangen mit den letzten Vorbereitungen für den alljährlichen Winterschlaf. Es sieht sehr gut aus mit der Speckschicht dieses Jahr, ich habe mir allerdings auch sehr viel Mühe gegeben, vor allem während des ersten, zweiten, dritten und fünften Lockdowns (Codename ‚Zungenbrecher‘). Bestimmt so um die 40 bis 50 kg habe ich extra drauf, damit müsste ich locker bis zum 2. April kommen. Hoffentlich sind dann die schlimmsten Auswürfe der Igelgrippe vorüber, mir geht die Pest nämlich zunehmend auf den Sack. Ich denke, wenn die törichten Ost-Westfalen zu Weihnachten ihr traditionelles Igelfondue genießen und ihre rituellen Massenorgien feiern, werden die Infektionszahlen vor Silvester noch einmal ins Bodenlose schießen. Manche Leute lernen’s eben nie. Da ist man als homo eruditus froh, im kühlen, abgedunkelten Hibernator zu liegen und von all dem Driss nix mitzukriegen. Dieses Jahr werde ich mich am zweiten Weihnachtstag aufs Ohr hauen, nachdem ich am Xmas day nochmal ordentlich am Speck gearbeitet habe. Der neue Hibernator ist echt super, alle zwei Tage wird mir automatisch die lebensnotwendige Injektion von 43 %igen single malt verpasst, im Audio spielt in einer Endlosschleife ‚Trout Mask Replica‘. Seltsam, dass ich dieses Jahr trotzdem etwas desorientiert und reizbar war, als ich im März aufwachte. Vielleicht liegt es daran, dass ich zum Sunamitismus neige, aus Kostengründen allerdings alleine schlafen muss. Jungfrauen im passablen Alter sind trotz Genderwahn recht wohlfeil geworden. Das Internet ist schuld!

Bevor ich mich in den Winterschlaf verabschiede, werde ich noch einmal versuchen, Christian Drosten zu erreichen. Seit seiner Seligsprechung geht er nicht mehr ans Telephon. Wie erwartet hat ihm Mario Bergoglio das Patronat über Hochseefischerei und exzessiven Ohrenschmalz übertragen, und deshalb ist er mega stinkig. Die kleine Diva. Angela sagte mir heute Morgen, Drosten hat Wieler aus Frust einen Nacktmull in den Schlafanzug gesteckt. Seitdem behauptet der, er habe zwei Penisse. Es geht immer noch um den blöden Streit über die zwei Afteröffnungen des Igels, aber egal… die beiden können ganz schön nerven. Doch ich hab jetzt bei meinen Recherchen auf Burg Hülshoff – die Musical-Geschichte ist zwar auf Eis, aber das ZDF will jetzt aus dem Stoff einen Weihnachtsmehrteiler (Arbeitstitel ‚Annetchen Popettchen‘) machen – Belege dafür gefunden wie Christians Ur-Ahn Homunculus Drostus seinerzeit den großen Igelgrippenausbruch von 1838 besiegt hat. Neben dem Einschmieren der erogenen Zonen mit Wombatfett, war es vor allem wohl der unermüdliche Einsatz einer Gruppe von Flagellanten, fünfhundert an der Zahl, die sich fünfzig Tage lang jeweils fünf Stunden lang geißelten, das dem Toben der Seuche Einhalt gebot. Während sie sich mortifizierten sangen die Büßer, welche allesamt einen formlosen, grauen, knöchellangen Wollsack trugen, das Kufsteinlied, damit vertrieben sie die bösen Geister. Hier, finde ich, wäre endlich eine sinnvolle und gemeinnützige Aufgabe für die Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes. Gerne komme ich für die Kosten des Erwerbs von fünfhundert Geißeln auf.