Der Schnee ist, zumindest hinter dem Haus, immer noch sehr schön anzusehen. Seit ein paar Tagen erfreut uns die weiße Pracht. Aber die dazugehörige Kälte (nachts bis minus 13 Grad) hat zu einer schrecklichen Katastrophe geführt: Kai Lauterbach, Nachbars Katze, ist mutiert. Vielleicht hat sie (oder er, das Viech ist ja ein kastrierter Kater) auch unter einem Komposthaufen einen winterschlafenden Igel aufgespürt und beim Versuch, ihn zu verspeisen, sich an den Sex-Drüsen angesteckt, wer außer Top-Tierarzt Dr. Lothar Wieler könnte das schon ohne Evidenz sagen? Die Tatsache bleibt, und da hilft kein Schwurbeln oder Zurbeln: Kai Lauterbach ist mutiert! Und zwar zu einem Briten. Terrible, isn’t it? Mit welchen grauenvollen Symptomen äußert sich die Briten-Mutation? Nun zum einen frisst Kai Lauterbach kein Sheba mehr, sondern fast ausschließlich Bohnen auf Toast. Es ist almost zu widerwärtig, um es zu kontemplieren. Manchmal leckt er noch die Deckel von der Hefepaste aus dem Reformhaus ab. Ach ja, und Brekkies schlingt er gelegentlich, die er aber nicht wirklich verträgt, aufgrund einer schwelenden Intoleranz. Das führt dazu, dass Kai Lauterbachs Kot, in Dünnpfiff-Form, unkontrolliert ausgeschieden wird und eine ungesund blau-weiß-rote Farbe angenommen hat. Dies ist der sogenannte Brekkies-Shit. Ich hab’s gegoogelt. Brekkies-Shit. Der arme Kai Lauterbach! Weitere Symptome sind schiefe Vorderzähne, ungerechtfertigte Überheblichkeit, gute Popmusik und der Wahn, ein Weltreich regieren zu wollen. Hoffentlich wird Kai Lauterbach bald wieder gesund und pisst einfach nur in seinen eigenen Vorgarten, anstatt überall seinen Dünnschiss abzulassen.
Ich hab schon wieder Ärger mit der Nachbarin. Die auf der anderen Seite, nicht die ‚Mutti‘ von Kai Lauterbach, sondern die Professorin von der Uni. Man sollte meinen, dass unsere Anwesen weit genug voneinander entfernt sind, um ein tolerantes Miteinander zu gewährleisten. Doch weit gefehlt. Es war ihr wohl schon lange ein Dorn im Auge, dass ich paarungsbereiten jungen Menschen Gratis-Rationen von single malt verabreiche, damit sie ihre Inhibitionen überwinden und für eine Steigerung der Geburtenrate sorgen können. Ich geb zu, manchmal sind die langen Schlangen auf der Zufahrt etwas lästig und die Schlüpfer im Gebüsch. Andererseits, was soll aus unserem Land werden, wenn die Einwohnerzahl unter 80 Millionen sinkt? Wer soll dann noch die ganzen Masken tragen, die Top-Gesundheitsminister Jens Spahn bei seinen Freunden bestellt hat? Man müsste sie mit Baumharz imprägnieren und als Partyhütchen für japanische Schneeaffen benutzen. Aber der Stein des Anstoßes ist diesmal anderer Natur. Sie hält mich für einen Verschwörungstheoretiker und hat mich beim Verband deutscher Sunamitisten (VuS) angeschwärzt, dessen lokaler Vorsitzender ich bin. Ich sei nicht geeignet weiterhin dieses gesellschaftlich brisante und relevante Amt auszuführen. Und all das, weil ich bezweifelt habe, dass alle 8 Millionen Todesopfer nach der letzten Ausstrahlung seiner Show ‚an‘ Luke Mockridge gestorben sind. Die meisten ZuschauerInnen seien doch schon steinalt und dement gewesen und sicherlich nur ‚mit‘ Luke Mockridge elendig verendet, meinte ich zu ihr. Und da stehe ich immer noch dahinter. Es ist nicht allein seine Schuld und es gab auch schon vorher schlimme Shows, z.B. Mario Barth oder Cem Özdemir. Da hat keiner Statistiken veröffentlicht. Wo kommen wir denn dahin, wenn wir alle Toten unseres Landes den Showmastern in die Schuhe schieben und nicht die furchtbaren Vorerkrankungen (Penisneid, galoppierender Schwachsinn, Veganismus) der ZuschauerInnen in Betracht ziehen?
Die Arbeit an meiner Bibelkonkordanz geht nur schleppend vorwärts. Ich bin immer noch bei Aardvark. Allein im Buch Noah vierzehn Erwähnungen. Und wer beim Aardvark liege gleich dem Stachel Dämon, lang rüsselig und brünstig, dem wird der Herr ein Feuer entfachen, das soll nicht brennen in seinem Herzen, sondern zwischen den Polstern des Fleisches, in dem dunklen Quell. Amen.