09.11.2020

Gestern Abend auf Zoom, zwischen Frank Schöbel und Black Sabbath (wir spielen uns ja Sonntags immer unsere Lieblingslieder vor), wollte ich Angela Merkel auf ihre wahre Meinung zu Trump ansprechen – ihrer Gestik und Mimik ist oft kaum etwas abzulesen, nicht umsonst nennt man sie die Sphinx der Uckermark – doch ich kam erst gar nicht zu Wort, denn die Kanzlerin hatte andere Sorgen. Es ging schon wieder um die verdammten Postkarten von Carsten Maschmeyer. Bis Anfang des Jahres war ‚Maschi‘ wohl total verschossen in Angela und hat ihr versaute Ansichtskarten, viele mit selbstgemalten Penissen und Hoden, geschickt. Dass jeder, der die Postkarten in die Hand bekam, sich die Zeichnungen angucken konnte, hat Maschmeyer wohl besonders angeturnt. Sie hat sie mir auch gezeigt, sie waren gar nicht schlecht, so in Richtung Egon Schiele, obwohl ich kaum glaube, dass sein Gemächt wirklich so groß ist. Anyway… es ist aus diesem Flirt natürlich nie was geworden, die Kanzlerin ist monogam wie eine Legehenne, aber sie hat sich schon geschmeichelt gefühlt und deswegen die Postkarten aufbewahrt. Jetzt schiebt sie Panik, dass Joachim Sauer auf der Suche nach dem Corona-Impfstoff die Schmuddelbilder findet und die schlimmsten Rückschlüsse zieht. Ich hab ihr empfohlen, sie soll die Ansichtskarten von Altmaier einscannen lassen (dann hat der auch mal eine Freude) und sie in einem Ordner mit möglichst langweiligem Namen (z.B. Neujahrsansprache 2021) auf ihrem Rechner abspeichern. So mach ich es jedenfalls mit meinen Pornos. Die Kanzlerin war ganz happy über meinen Vorschlag und legte gleich die Scorpions auf.

Ich bin ja kein Rassist, aber den erneuten Ausbruch der Igelgrippe haben wir eindeutig den dreckigen Ost-Westfalen zu verdanken. Der Patient Null ist wohl laut einer Studie von Top-Virologen im Kreis Höxter aufgetaucht, und ich weiß aus eigener leidvoller Erfahrung, dass in Bad Driburg traditionellerweise zum Sankt-Judas-Fest (28. Oktober) das Igelgulasch gekocht und in einer recht heidnisch anmutenden Zeremonie gegessen und auch körperlich aufgetragen wird. Ein paar Einstiche davon habe ich in meinen Innenschenkeln immer noch. Natürlich ist die Zubereitung des echten Igelgulaschs offiziell seit 1964 verboten. Für die Kinder gibt es in den Bäckereien Igelnachbildungen aus Schmalzteig mit Rosinenaugen und Metzgereien bieten einen Ersatzeintopf aus Pansen und Hammelhoden an. Doch die renitenten Ost-Westfalen beharren in ihrer Stur – und Dummheit (und vollkommener Ignoranz der gesundheitlichen Gefahren auch für die Allgemeinheit) immer noch darauf, kaum dass die ersten tiefen Strahlen der Herbstsonne blinzeln, in ihren Wäldern und Tälern die Igel aufzuspüren, sie aus ihren Nestern zu reißen und lebendig in Essigsud einzulegen. Barbarisch, barbarisch. Dass daraus die schlimmsten Ekzeme und Seuchen entstehen, ist ihnen völlig egal. Sie sind ganz fanatisch nach ihrem Igelgulasch und exportieren es gar in die Hauptstadt (Bielefeld) und auch nach Berlin. Top-Veganer und Amateur-Satanist Attila Hildmann bekannte neulich, er äße kein Tier, außer dem Igel, verfeinert mit einem leichten Steckrübenschaum. Dass dem Igelgulasch auch aphrodisierende Wirkungen nachgesagt wird, muss ich wohl nicht noch sonders erwähnen. Hätte sonst Carsten Maschmeyer gleich 80 Millionen Dosen bestellt, wie die Staatsanwaltschaft in den Cum-Ex-Ermittlungen herausfand? Ich selbst esse ja seit ein, zwei Jahren keinen Igel mehr, aber wieso spüre ich seit heute Morgen plötzlich die furchtbaren Symptome der Grippe? Hätte ich mich doch lieber nicht mit dem blöden Welke bei Maschi in der Sauna getroffen!