21.01.2021

Ich hab es aufgegeben. Es nützt ja nix. Eigentlich wollte ich bis zum 15. April Winterschlaf halten, aber ich wache andauernd auf. Die Sorgen um mein Land (Westfalen) und um die zahlreichen Menschen, die ohne meinen Rat aufgeschmissen wären (Mario Bergoglio, Angela Merkel, Tilll Schweiger, Jäger Biden etc. etc. etc. etc.) sind einfach zu groß. Außerdem klingelt immerzu das Telefon und der DHL-Bote steht fast täglich vor der Tür, weil die Materialien für den Igelgrippebunker, den ich mir am unteren Ende des Anwesens bauen wollte, nur peu a peut eintreffen. Gestern z.B. 40 Schrauben und eine Tüte Asbest. Die Frage ist nur, was ich mit dem extra Speck, den ich mir extra für den Winterschlaf angefuttert habe (40 bis 50 kg) machen soll? Wenn es nur möglich wäre, diese Energie zum Wohle der Menschheit in Gebrauch zu nehmen. Ich schreib später mal Greta Thunberg eine Email, vielleicht hat sie eine Idee. Vielleicht kann sie die Energie irgendwie aus mir raussaugen….?

Meine größte Hoffnung, mit der ich in den Winterschlaf gegangen bin, hat sich anscheinend nicht erfüllt. Luke Mockridge ist immer noch am Leben. Wie kann das sein? Wie kann eine ohnehin von der Igelgrippe bis an den Wahnsinn getriebene Gesellschaft es aushalten, von der penetranten Talentlosigkeit dieser Null-Identität gefoltert und verhöhnt zu werden? Es müssen mächtige Interessen und dunkle Machenschaften des militärisch-industriellen Komplexes dahinterstecken. Andererseits erfüllt er womöglich auch nur die in Schmalz geschriebene, ewige Regel des deutschen Show-Geschäfts, dass die Charisma-ärmste Person mit dem kleinsten Talent die größte Karriere macht. Ich weiß, es klingt wie eine dieser abstrusen Verschwörungstheorien, doch wie sonst wären Günther Jauch, Jockel & Klaus, Günther Jauch, Tilll Schweiger, Günther Jauch und Jens Spahn zu erklären? Ich muss hier weiterforschen. Es mag sich eine Kabale ungeahnten Ausmaßes auftun. Liegt hier irgendwo die dunkle Formel, der alchimistische Stein der Weisen verborgen, die im Geheimen wirken, dass die Welt so unglaublich beschissen ist???

Was ich natürlich schön verpasst habe bei meinem abgebrochenen Versuch, Winterschlaf zu halten, ist die Inauguration von Old Sleepy, Joe Biden. Die Einladung fand ich gestern in dem riesen Stapel Post im Vestibül. Wenn ich an die ganzen Delaware Slings, die ich mir hätte in den Schädel schrauben können, denke, wird mir recht blümerant. Nach der Feier draußen und dem ganzen Brimborium gibt’s auch noch immer diese leckeren kleinen Hamburgers am Buffet im parallelogrammischen Büro (die meisten Sterblichen kennen ja nur das ovale, aber den Gang runter ist das wichtigere, parallelogrammische) und die Orgie mit den Tanzmädchen aus den Appalachen. Jedenfalls war das bei allen Amtseinführungen so, bei denen ich bisher zugegen war (Boring Jim, Confused Ron, Mean George, Horny Bill, Dumb George, Lecker Bama und Mad Don). Ach, das wurmt mich einfach. Dabei hatte ich das Gedicht, um das mich Sleepy Joe bat, doch schon längst geschrieben, aber total vergessen, dass ich es vortragen sollte. Jetzt kam so eine junge Frau zum Zuge, als Notnagel, von der noch nie jemand was gehört hatte. Richtig peinlich für alle Beteiligten. Vielleicht wird er ja noch mal gewählt (wahrscheinlich nicht) und dann bin ich dran. Ich finde meinen kleinen poem ziemlich gut.

Hey Joe, where are you going with that Atombombenkoffer in your hand?
Hey Joe, where are you going with that Atombombenkoffer in your hand?
I’m going to bomb the fucking beejezus out of some other land.
It’s got some mighty fine Öl lying under the desert sand.

If it hadn’t been for Sleepy-Eyed Joe
The Welt would now be deep in the Klo.
Where did you come from, where do you go?
Where did you come from Sleepy-Eyed Joe?

Joelene, Joelene, Joelene, Joelene
I’m begging of you please don’t bomb my land
Joelene, Joelene, Joelene, Joelene
Please don’t bomb me just because you can

Your beauty is beyond compare
With thinning locks of white, white hair
With sagging skin and eyes of scary black
Your smile is like a breath of Schwefel
Your voice is soft like autumn rain
And I cannot compete with you
Joelene

Wäre doch toll gewesen.

08.12.2020

Ausnahmsweise rief ich heute mal Mario Bergoglio (Papst Franziskus) an, weil ich eine dringende Frage zum Konzil von Nicäa hatte, aber wie befürchtet war mir der Pontifex keine große Hilfe. Diese Jesuiten haben eben null Ahnung von klassischer Häresie. Bei der Gelegenheit ließ ich mir allerdings gleich die Sünden von vorgestern (sexuelle Abschweifung mit einem Subordinatianer, siehe Tagebucheintrag vom 6. Dezember) vom Top-Absolutisten selbst vergeben und fragte mal nach, wie es denn um die Seligsprechung von Christian Drosten steht. Mario hatte keine gute Nachricht für unseren Top-Virologen. Laut Vorschrift muss der selig zu sprechende tot sein und nachweislich zwei Wunder bewirkt haben. Für die erste Vorgabe gab es auf Bitten von Angela Merkel anscheinend schon einen Sonderdispens. Aber der blöde Drosten, anstatt seine Chance zu nutzen, nach dem Bundesverdienstkreuz sich die zweite Auszeichnung zu krallen, hat erst ein Wunder bewirkt. Und zwar die Heilung einer Frau aus Castrop-Rauxel, die ihn wegen ihrer schlimmen Blähungen anrief (allerdings nicht zu Bürozeiten). Ansonsten sieht es mau bei ihm aus in der Mirakel-Abteilung. Außerdem, erzählte mir Mario, gäbe es schlimme Gerüchte über einen unchristlichen Streit, der zwischen Drosten und Lothar Wieler schwelt. Nicht nur nimmt Wieler Drosten den misslungenen Beischlafversuch (siehe Tagebucheintrag vom 20. November) übel, der Top-Tierarzt ist rasend empört, dass Drosten weiterhin behauptet, der Igel habe zwei Afteröffnungen. „Warum guckst Du nicht mal nach, Du PCR-Äffchen“ schallte es durchs RKI und als Antwort kam nur der kleinlaute Einwand, die Stachel würden so pieksen. Aber Johns Hopkins und WHO und Margarete Stokowski unterstützen alle Drosten und so muss es wohl stimmen: Der Igel, wie auch Florida TV, hat zwei Arschlöcher. Wer etwas anderes behauptet, ist Igelleugner und Verschwörungstheoretiker erster Sahne.

Neues von der anderen Pest, die uns bedroht. Die getroffenen Maßnahmen sind viel zu lasch(et). Bei dem großen Igelgrippe-Ausbruch von 1866 („Die Spanische Fricco“) zum Beispiel, wurde ganz Ost-Westfalen von den Preußen unter Schwerstquarantäne gestellt. Niemand durfte 9 Wochen lang seine Hofstatt verlassen, unter keinen Umständen, nicht einmal zum Abort, sonst wurde er durchkabatscht und posthum mit einem Ordnungsgeld belegt. Ein Vorfahr des von uns so geschätzten Karl Lauterbach, und zwar war dies der Geheimrat Praetorius Carolus Magnus-Schwatzus Lauderbeck, plädierte damals dafür, den Kannibalismus-Paragrafen in der preußischen Verfassung auszusetzen, damit die Ost-Westfalen was zu picken hatten. Wer nach diesen 9 Wochen noch das Haus (d.h. den heimischen Herd) verlassen konnte, war immun gegen die Igelgrippe. Daher der Begriff ‚herd immunitaet‘.