Die beliebtesten Vornamen 2022

Laut einer Studie der Heinrich-Böll-Stiftung nahestehenden Elternzeitung ‚Lastenrad & Landser‘ gibt es bei den Top-Vornamen für neue Erdenbürger des vergangenen Jahres wenig Überraschendes.

Demnach war der beliebteste Vorname für Jungs WOLODYMYR (69%). An zweite Stelle kam der Doppelname ANTON-LENA (23%), gefolgt von JENS (12%) und BÄRBÖCK (7%). Weit abgeschlagen, an den letzten Stellen im letzten Jahr, sind die Namen WLAD (der Pfähler) mit 0,05% und WLADIMIR, nach dem lediglich ein Pit Bull in Berlin-Kreuzberg und ein Kaktus in Willingen (Upland) benannt wurden.

Der beliebteste Vorname für Mädchen war 2022 die Neuschaffung FUCK EU (24%), dicht gefolgt von der ziemlich ähnlichen VICTORIA NEULANDIA (23%). Die folgenden Plätze belegen LEOPARDIA (18%), SELENSKA (12%) und JOE BIDEN (3%). Die unteren Ränge wie stets HOFFNUNG, VERSTAND und FRIEDEN, mit jeweils unter 0,000001%.

Bei nicht-binären Babys (Geschlecht unter Vorbehalt) errangen die Namen TORSTEN, ROCKY HORROR und BIG JEMIMA die ersten drei Plätze. Überraschenderweise konnte auch der Name ?! großen Zuspruch erfahren und stieg von Platz 131 auf Platz 9.

Jubele Deutschland!

Oh jubele Deutschland! Es ist vollbracht!

Wir haben uns wieder heil gemacht.

Was mussten wir uns lange schämen

Und über unsere Alten grämen,

Die blind und wütig NAZIS waren.

Was für ein Pech mit den Vorfahren!

Recht rundum böse, und Krieg um Kriege,

Schafften sie nicht einmal die Siege.

 

Doch wie nun ihre Knochen ruh’n,

Können wir Vergangenheit Gewalt antun.

Nach Jahren der Bewältigung

Verblasst – Gottlob! – Erinnerung.

Wir sind nun Teil von jener Kraft,

Die stets das Gute will und schafft.

So tut der Nation Seel‘ genesen,

Weil ich kein Böswicht‘ wär‘ gewesen.

 

Bei jeder Demo gegen quere Denker,

Zeig‘ ich’s im Nachhinein dem Henker.

Bei jedem Posten von Petitionen,

Schweigen Stukas und Kanonen.

Bei jedem Steak, das ich nicht esse,

Kriegt Hermann Göring in die Fresse.

Bei jedem Canceln von Trans-Phoben,

Kann ich mich trefflich selber loben.

 

Welch‘ Freude ist es, zu empören,

Um zu den Guten zu gehören.

 

Die Krönung aber, das Elixier,

Verdanken wir nur, Putin, Dir!

Weil Du so böse und ohne

Jegliche provocazione

Der Ukrainer Auenland

Hast überfallen und überrannt,

Dürfen wir Deutschen, ohne Reue,

– Transatlantische Nibelungentreue –

Gen Russland hetzen und mit Waffen

Endlich wieder Frieden schaffen!

 

Oh, fast zu schön ist dieser Traum,

Die NATO braucht den Lebensraum.

Und wir sind Teil der himmlischen Heere.

Fällt zwar nicht auf dem Feld der Ehre

Der neue deutsche, grüne Landser,

Doch immerhin rollt unser Panzer,

Donnert germanische Kanone, Rauch und Schall.

Hurra! Es lebe Rheinmetall!

Ein Flucht-Nibelunge

Was bin ich nur für ein schlechter Germane!
Ein Flucht-Nibelunge.
Steh nicht stramm unter der Schrebergartenfahne,
Und gröle nie mit vollster Zunge.

Ich bin Ehren-Levantiner,
Einmal mindestens im Jahr.
Wenn ich stolz wie Alexander
An das mare nostrum fahr.

Alle Griechen können es riechen:
Dieser Kerl ist unser einer. Held!
Tu ich auch an Hilios siechen,
Und die Schwarte rötlich pellt.

Es zählt der innere Hellene,
Und von denen hab ich drei:
Der Tapfere, der Gute und der Schöne!
Ei, auch der Faule ist dabei.

Am Strand begrab’ ich den Teutonen.
‘S wird nur leise sich beschwert,
Dass in mir, ach, zwei Seelen wohnen,
Und nirgends nix nach Fahrplan fährt.

Sanft streichelt Aiolos, der Wind,
Mir übers weinfarbene Gesicht.
Ich bin Poseidons Findelkind,
Nur niemals ein Germane nicht.

’s ist Krieg!

’s ist Krieg! s‘ ist Krieg! O Gottes Engel wehre,
Und rede du darein!
’s ist leider Krieg – und ich begehre
Nicht schuld daran zu sein!

Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen
Und blutig, bleich und blaß,
Die Geister der Erschlagenen zu mir kämen,
Und vor mir weinten, was?

Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten,
Verstümmelt und halbtot
Im Staub vor mir sich wälzten und mir fluchten
In ihrer Todesnot?

Wenn tausend, tausend Väter, Mütter, Bräute,
So glücklich vor dem Krieg,
Nun alle elend, alle arme Leute,
Wehklagten über mich?

Wenn Hunger, böse Seuch und ihre Nöten
Freund, Freund und Feind ins Grab
Versammelten, und mir zur Ehre krähten
Von einer Leich herab?

Was hülf mir Kron und Land und Gold und Ehre?
Die könnten mich nicht freun!
’s ist leider Krieg – und ich begehre
Nicht schuld daran zu sein!

  • Matthias Claudius