HÄTTEN SIE’S GEWUSST ?

Gestern hatte James Bond Geburtstag. Vor genau 101 Jahren, am 007.04.1920 erblickte der englische Top-Meisterspion in Wattenscheid das Licht der Welt und ist noch lange nicht bereit, in Rente zu gehen. Obwohl die Premiere des letzten Daniel-Craig-Bonds „Stirb niemals nie“ auf Oktober 2043 verschoben wurde, laufen jetzt schon die Dreharbeiten für den nächsten Bond. Und Überraschung! Der Mann, der so britisch ist wie eine schlecht gebratene Blutwurst, wird zum ersten Mal von einem Deutschen verkörpert, und zwar von dem Vollblut-Schauspieler Otto Waalkes, der lustigerweise genauso alt ist wie James Bond. Arbeitstitel der britisch-friesischen Koproduktion ist „Bond an Großhirn, Bond an Großhirn: Töten!“ Na da wünschen wir doch viel Erfolg und ein herzhaftes Holladihütti!

Nachruf

Ostersamstag starb unverhofft und vollkommen überraschend Belinda Hermann Warndreieck, die Erfinderin des Warndreiecks, an einer langen Vorfahrtstraße, laut Auskunft ihres Verlags. Belinda Hermann Warndreieck wurde am 14.07.1971 in Shibam (Hadramaut) als Bärlinda Hussein Bermudadreieck geboren und studierte nach dem Abitur (Bayreuth) an der Technischen Hochschule in Schilda Bürgertum auf Magister. Nachdem eine erste eigene Praxis aufgrund von chronischer Lethargie geschlossen werden musste, heiratete sie im nächsten Sommer Bernd Warndreieck und bekam mit ihm schreckliche Langeweile. Das Warndreieck war ihr letzter Versuch, ein Accessoire zu entwickeln, im Sommer zuvor war der Aufmunterrhombus kläglich gescheitert. Belinda Warndreieck hinterlässt zwei Gebrauchtwagen und eine Nichte im heiratsfähigen Alter. Sie wurde 30 (siebenmal).

Södereien der Geschichte (Teil 1)

Wir schreiben das Jahr 1221 v. Chr. Seit zehn Jahren tobt vor den Toren der Stadt Troja ein erbitterter Krieg zwischen den belagernden Griechen und den Verteidigern. Trojas Top-Orakel Droston von Virologia weissagt, es werde noch jeder fünfte Einwohner qualvoll dahinsiechen müssen, bis der Krieg beendet sei. Doch tatsächlich scheinen sich die Geschicke zu wenden, die Griechen wirken matt und erschöpft, bereiten sich gar auf den Abzug vor. Eines Morgens ist die feindliche Heermacht samt ihrer Schiffe verschwunden. Auf der Ebene vor den Mauern der Stadt steht lediglich noch das große hölzerne Standbild eines Pferdes. Praktischerweise auf vier Rollen. Was tun? Unkel und Gemunkel warnen, einer List der Griechen aufzusitzen, doch König Södermus entscheidet getreu seines Wahlspruches „Wer sich traut, soll auch die Möglichkeit haben“, das Pferd in die Stadt zu holen.

Rom im März 44 v. Chr. Nicht nur ist das Wetter schlecht… über der ewigen Stadt hängt eine bleierne Glocke von Missmut und Ausgangssperre, seitdem sich Gaius Iulius Caesar zum Top-Diktator erklärt hat. Sein treues Weib Calpurnia warnt den Vollblut-Politiker davor, an diesem scheußlichen Morgen in die republikanische Pressekonferenz zu gehen, die Stimmung unter den Senatoren ist einfach zu aufgewühlt. Caesar zögert. Soll er vielleicht doch lieber zurück ins Bett? Oder mal wieder in Gallien, wo die Fallzahlen trotz ihres Namens gestiegen sind, nach den Rechten und den Linken sehen? Caesar konsultiert seinen wissenschaftlichen Berater Marcus Söderus Brutus, der nach kurzem Innehalten deklamiert „Etiam qui occasionem dare“ (wer sich traut, soll auch die Möglichkeit haben). Caesar bricht in seiner Sänfte auf, den Senat zu konfrontieren.

Die Grim… Entschuldigung… die Krim (!), Oktober 1854. Zwei unerbittliche Feinde stehen sich gegenüber. Auf der einen Seite die tapferen Briten unter dem Kommando von Lord John Seneca Astra, auf der anderen die verabscheuungswürdigen Russen, angeführt vom schrecklichen Zar Vlad Sputnowitsch Putin. Wie so oft im Krieg geht es um Alles, also genauer gesagt um ein Stück Geröll. Die Schlacht um Ballaballaklawa wütet nun schon seit Wochen, keine Seite vermag es, durchzustechen. Da erstürmen die Russkis, fieserweise mit Gewalt, eine Kanonenstellung. Lord Astra is not amüsiert. Aber was tun? Drink tea and wait up? Oder doch die leichte Brigade (die schwere war in der Kneipe versackt) schicken, den Hügel zurückzuerobern? Möglicherweise gäbe das ein übles Gemetzel. Doch ein Held ist zur Stelle… Lord Mark Soedigan durchschneidet den gordischen Knoten des Zauderns mit seinem heiseren Schlachtruf „Wer sich traut, soll auch die Möglichkeit haben“ und unerschrocken, mit steifer Hosenlippe (half an inch longer), sieht der Rittmeister seiner Majestät die 600 im Tal des Todes verschwinden.

Nachruf

Nach kurzem Leiden starb vollkommen unerwartet am letzten Samstag Fürchtegott Baumarkt, der Erfinder des Baumarkts, an einem hämmernden Kopfschmerz im Plandreieck seiner Lieben. Baumarkt leitete im zweiten Weltkrieg eine Kompanie von Feldmäusen, befand sich aber stets in innerer Zerrissenheit. Nach 1945 entwickelte er die Idee, den väterlichen Holzhandel mit dem griechischen Mythos des Minotaurus zu verbinden. So entstand in Bad Sägewerk der erste Baumarkt Europas. Fürchtegott Baumarkt hinterlässt eine Ehefrau und zwei Rochen. Er wurde 117.